Unser Köln
Der Kölner Sicherheitshafen
Klaus Hausmann, WEGEN de LEUT media · 20.11.2024
Rheinisches Bildarchiv Köln/rba_c019850, Restaurierung und Koloration: Klaus Hausmann
Die Fotografie von 1881 zeigt nicht einfach einen Tümpel, sondern den Kölner Sicherheitshafen, der bereits unter napoleonischer Besatzung geplant wurde. Die Kamera steht am Ende des Theodor-Heuss-Rings und blickt in Richtung Rhein auf die heutige Bastei.
Hochwasser-Katastrophe im Jahr 1784
Den Anstoß zu einer solchen Planung gab das bis heute höchste, jemals gemessene Hochwasser im Jahr 1784. Aufgrund starken Eisgangs staute sich das Wasser damals bis zu einem Pegelstand von 13,84 Metern. Eine Katastrophe für Köln und das damals noch selbstständige Mülheim, 65 Menschen verloren ihr Leben. Viele Gebäude, die Hafenanlagen und die gesamte Kölner Schiffsflotte wurden zerstört.
Um zumindest deren Verlust und die alljährlichen Beschädigungen der Schiffe durch Eisgang zu vermeiden, begann man 1811 mit dem Bau eines Sicherheitshafens. Dazu wurde der Wallgraben vor der nördlichen Stadtmauer Kölns vertieft und verbreitert. Die Hafeneinfahrt legte man dort an, wo sich heute die Bastei befindet. Im Winter 1813/14 konnten im zunächst provisorischen Hafen bereits erste Schiffe überwintern. Die Preußen übernahmen das Projekt und vertieften den Hafen 1829.
Problematische Hafeneinfahrt
Zu dieser Zeit regten sich erste fachkundige Stimmen, die bemängelten, dass der Hafen aufgrund von fehlender Tiefe und einer zu schmal bemessenen Hafeneinfahrt nicht in der Lage wäre, Dampfschiffe aufzunehmen. Diese sollten aber in den kommenden Jahren die kleineren Segelschiffe ersetzen. Die mittlere Breite des Hafenbeckens umfasste 50 Meter. Die Hafenbeckenlänge betrug 500 Meter. Die Hafeneinfahrt war acht Meter breit und lag fast im rechten Winkel zum Rhein, der mit seiner starken Strömung nordwärts daran vorbeifloss. Es war deswegen gefährlich, größere Boote in den Hafen hineinzumanövrieren.
Zwar wurde der Hafen 1840 nochmals vertieft und mit einem Hafenkapitän, vier Nachtwächtern und Gehilfen ausgestattet. Aber sie beaufsichtigten lediglich Badeschiffe, kleinere Boote und Segler sowie für einige Winter das Bootshaus des Kölner Rudervereins von 1877. Dadurch nahm die Bedeutung der Hafenanlage immer mehr ab, bis sie 1896 endgültig zugeschüttet und in eine Parkanlage mit dem Namen „Deutscher Ring“, heute Theodor-Heuss-Ring, umgewandelt wurde.
Die Bastei – erbaut von Wilhelm Riphahn
Die schon fast von Beginn an nutzlose Hafeneinfahrt wurde ebenfalls zugeschüttet und darauf eine 7,50 Meter hohe „Kaponniere“, ein fest gemauerter Verteidigungsturm, errichtet. Auf dessen Fundamenten wurde 1924 nach den Plänen von Wilhelm Riphahn die Bastei gebaut. Bis er zugeschüttet wurde, verursachte der über achtzig Jahre kaum genutzte Sicherheitshafen neben den Kosten für den Bau und die Vertiefungen Personal- und hohe Unterhaltskosten, denen praktisch keine Einnahmen gegenüberstanden. Heute erinnert nur noch der Teich in der Grünanlage des Theodor-Heuss-Rings daran, dass es dort einst einen Hafen gab.
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Klaus Hausmann
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Quelle: wegendeleut / YouTube
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Tags: Bastei , Hafen , Kölner Stadtgeschichte , Sicherheitshafen
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