Pflege
Modellprojekt für pflegebedürftige Menschen mit Zuwanderungsgeschichte beendet
Redaktion 2023 · 10.04.2025

Brückenbauer und Brückenbauerinnen. Foto: Claudia Lautner, Diakonie Köln
Projekt vorbei!
Achtung: Leider wurden die Brückenbauer*innen zum 31.12.2024 eingestellt. Der Grund: Das Projekt wurde von der Stadt nicht in den Haushalt aufgenommen.
"Es ist wirklich dramatisch, wie viele Menschen noch bei mir anrufen und eine Sprachmittlung beim Arzt und im Krankenhaus brauchen. Leider, leider gibt es die Brückenbauer*innen nicht mehr."
Claudia Lautner, Diakonie Köln
Hintergrund zum Modellprojekt
Der Anteil älterer und pflegebedürftiger Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Deutschland steigt. Vierzig Prozent der 1 088 040 Einwohnerinnen und Einwohner in Köln haben eine Zuwanderungsgeschichte. In den neun Stadtbezirken leben Menschen aus 183 Nationen. Rund die Hälfte aller Haushalte sind Einpersonenhaushalte. Derzeit sind in Köln 36 000 Menschen in Pflege; davon werden achtzig Prozent ambulant zu Hause versorgt.
Vor diesem Hintergrund wird auch die hospiz- und palliativpflegerische Beratung, Begleitung und Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen mit Zuwanderungsgeschichte an Bedeutung gewinnen. Das Modellprojekt „Brückenbauer*innen Palliative Care“ ermöglichte es seit Januar 2023 bis Ende 2024, pflegebedürftige Menschen mit Zuwanderungsgeschichte besser zu erreichen und zu informieren, um ihnen einen gleichberechtigten Zugang zur Pflege-, Hospiz- und Palliativversorgung zu ermöglichen. Leider wurde das Projekt 2025 eingestellt.
Die Brückenbauer und Brückenbauerinnen begleiteten Fachberater und Fachberaterinnen bei Besuchen von Patienten und Patientinnen zu Hause, im Krankenhaus, im Pflegeheim oder im Hospiz, und unterstützen hier sprachlich und kultursensibel. Sie wurden umfangreich zu allen wichtigen Themen rund um Pflege, Seniorenberatung, Präventive Hausbesuche, Palliative Care, Migration, Kommunikation und Sprachmittlung geschult.
Sie sprachen insgesamt 13 Sprachen (neben Deutsch): Albanisch, Arabisch, Aserbaidschanisch, Berberisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Katalanisch, Kurdisch, Russisch, Spanisch und Türkisch. Das Angebot der „Brückenbauer*innen Palliative Care“ war für Patienten und Patientinnen kostenfrei.
Mehr Infos: www.brueckenbauerinnen.de
Netzwerkkarte Migration: Kultursensible Angebote in NRW
Die Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz stellen im Internet eine Karte zur Verfügung, die kultursensible Angebote in Nordrhein-Westfalen abbildet. Zum Beispiel informiert die Netzwerkkarte Migration darüber, welcher Pflegedienst oder welche Pflegeberatung in NRW über ein mehrsprachiges Angebot verfügt. Mit der Karte wollen die Regionalbüros bestehende Angebote und Initiativen sichtbar machen. Sie soll ebenso zur Vernetzung von Akteuren im Bereich Alter, Pflege, Demenz und Migration beitragen.
Netzwerkkarte Migration – Informationen für Unterstützende (alter-pflege-demenz-nrw.de)
Link zur Region Köln und das südliche Rheinland.
Das könnte Sie auch interessieren:
Kultursensible Pflege im Seniorenheim
Zentrum für Beratung und Hilfsangebote – „dieKümmerei“
Die Zukunft der Pflege
Tags: Menschen mit Zuwanderungsgeschichte , Pflege in Köln
Kategorien: Pflege , Vereine / Organisationen