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Internationaler Frauentag

lg · 28.03.2019

Bild: Pixabay / OpenClipart-Vectors

Bild: Pixabay / OpenClipart-Vectors

Der Internationale Frauentag hat eine lange Geschichte. Seit 1921 findet er alljährlich am 8. März statt, doch tatsächlich ist der Tag der Frauen noch älter.

Die (Vor-)Geschichte:

  • 1904 gründete sich in Berlin der "Weltbund für das Frauenstimmrecht".
  • 1907 forderte die deutsche Sozialistin Clara Zetkin auf der ersten "Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz" das allgemeine Wahlrecht.
  • 1910 beschlossen 100 Delegierte aus 17 Ländern auf der zweiten Sozialistischen Frauenkonferenz, einen Internationalen Frauentag einzuführen. Hauptforderung: das Frauenwahlrecht.
  • Am 19. März 1911 fand der erste Frauentag in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA statt.

Das Frauenwahlrecht:

In Deutschland fand das Frauenwahlrecht 1918 Eingang ins Reichswahlgesetz, im Januar 2019 konnten die deutschen Frauen erstmals wählen und gewählt werden.

In Finnland wurde das Frauenwahlrecht schon 1906 eingeführt - zusammen mi dem allgemeinen Wahlrecht für Männer.

Als letztes europäisches Land führte Liechtenstein das Frauenwahlrecht im Jahr 1984 ein.

Bis heute haben Frauen in einigen Ländern Welt kein oder nur ein eingeschränktes Wahlrecht. In Saudi-Arabien dürfen Frauen seit 2015 auf kommunaler Ebene wählen und gewählt werden. Nicht wählen dürfen sie zum Beispiel in Brunei und - mitten in Europa - im Vatikan, denn hier sind ausschließlich männliche Kardinäle an der Papstwahl beteiligt.

 


Was Frauen bereits erreicht haben - und was noch alles zu tun bleibt. Video des Sozialverbands Deutschland zum Frauentag. Quelle: SoVD TV auf Youtube

Nach der Errungenschaft des Wahlrechts...

...hatten Frauen genug weitere Themen und Forderungen, auf die sie am Internationalen Frauentag aufmerksam machen konnten, denn die Ungleichheit war nach wie vor groß. Eine Auswahl:

  • Arbeitsschutzgesetze
  • gleicher Anspruch auf Bildung
  • Schutz für Mütter und Kinder
  • gleicher Lohn für gleiche Arbeit
  • legale Schwangerschaftsabbrüche

In der Zeit des Nationalsozialismus war der Frauentag in Deutschland verboten. Stattdessen wurde der Muttertag in den Mittelpunkt gerückt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg dauerte es eine Weile, bis sich die Frauen in Deutschland wieder organisierten. Die sogenannte neue Frauenbewegung rückte ab den 1960er-Jahren unter dem Motto "Das Private ist politisch" auch neue Themen in den Fokus, etwa Gewalt in der Ehe oder die Diskriminierung nicht-heterosexueller Lebensweisen.

Und wie sieht es heute aus?

Nach wie vor ist die Gleichstellung von Mann und Frau nicht erreicht - auch nicht in Deutschland. Neue oder weiterhin aktuelle Themen sind zum Beispiel:

  • gleicher Lohn
  • gleiche Chancen auf dem Arbeitsmarkt
  • Genitalverstümmelung
  • Ehrenmorde
  • Zwangsheirat und -prostitution
  • Frauenhandel
  • reproduktive Rechte

Im Januar 2019 hat Berlin den Internationalen Frauentag zum Feiertag erklärt. Damit ist das Bundesland zwar in Deutschland Vorreiter, nicht aber in der Welt: Unter anderem in Afghanistan, Georgien, Uganda und Kuba ist der 8. März schon länger Feiertag.

Weitere Informationen zum Frauentag...

...finden Sie zum Beispiel bei der Bundeszentrale für politische Bildung oder in diesem Artikel der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg.

Veranstaltungen zum Frauentag in Köln:

Internationaler Frauentag im Historischen Rathaus

Markt der Möglichkeiten und kostenlose Workshops – mehr Infos in unserem Veranstaltungskalender

Wann: Freitag, 8. März 2019, 15-18.30 Uhr
Wie viel: kostenlos
Wo: Historisches Rathaus, Rathausplatz 2, 50667 Köln - Altstadt/Nord

„Rosa Luxemburg“ - Spielfilm von Margaretha von Trotta

Filmvorführung des Kölner Frauengeschichtsvereins, mit Einführung und Diskussion

Wann: Sonntag, 10. März 2019, 12 Uhr
Wie viel: 8 €
Wo: Filmpalette, Lübecker Str. 15, Nähe Hansaring

Tags: Frauen , Geschichte

Kategorien: Aktiv werden