A- A A+

Leben in Köln

Ein Wandmosaik und die Karmelitinnen

lg · 04.04.2019

Die "Heilige Theresa vom Kinde Jesu". Foto: Laura Geyer

Die "Heilige Theresa vom Kinde Jesu". Foto: Laura Geyer

Wie die Heilige Theresa in die Kölner Steinstraße kommt

Die Steinstraße im Kölner Pantaleonsviertel ist klein und ziemlich unauffällig. Eine einspurige Fahrbahn in der Mitte, Wohnhäuser links und rechts, ein paar versteckte Geschäfte. Umso überraschender ist es, hier plötzlich auf ein prächtiges Wandmosaik zu stoßen. Wie in einen Rahmen ist das Bild in die graue Hauswand eingelassen. Es zeigt eine Frau in Nonnentracht, daneben eine Rose. Betitelt ist das Mosaik mit "Sancta Teresia A Jesu Infante" - Heilige Theresa vom Kinde Jesu.

Dabei handelt es sich wohl um Therese von Lisieux (1873-1897) - eine der Reformerinnen der karmelitanischen Lehre. Und hier wird nun auch der Ortsbezug klar: Am Ende der Steinstraße steht das Karmelitinnenkloster Maria vom Frieden. Der "Orden der Allerseligsten Jungfrau Maria vom Berge Karmel" geht auf eine Einsiedlergemeinschaft auf dem Berg Kamel im damaligen Palästina zurück, gegründet wurde er um 1206.

Im 16. Jahrhundert führte Teresa von Avila - der „großen heilige Theresia“ in Unterscheidung zur„kleinen  heilige Theresia“, Therese von Lisieux - eine umfassende Reform des Karmeliterordens durch. Daraus entstand der Reformzweig der Unbeschuhten Karmelitinnen, zu denen auch die Kölnerinnen gehören. Sie leben in Zurückgezogenheit und strenger Armut.

Der Kölner Karmel entstand 1637, wurde 1802 unter Napoleon aufgelöst und Mitte des 19. Jahrhunderts wiederbelebt - erst in der Nähe von St. Gereon, dann in Lindenthal. Nachdem letzterer im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, bauten die Schwestern das Kloster am ursprünglichen Standwort wieder auf.

Die berühmteste Kölner Karmelitin ist übrigens Edith Stein. Sie trat dem Orden 1933 bei und wurde 1934 eingekleidet als Teresia Benedicta vom Kreuz. Sie war 1922 vom Judentum zum Katholizismus übergetreten. 1942 wurde sie verhaftet und im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau ermordet.

Informationen zu den Karmelitinnen:

Karmel Maria vom Frieden
Vor den Siebenburgen 6
50676 Köln

Telefon: 0221 / 31 16 37
Email: kloster@karmelitinnen-koeln.de

Öffnungszeiten Klosterladen:
Montag bis Samstag, 9 bis 12 Uhr
Montag bis Freitag, 14 bis 18 Uhr

Webseite

Tags: Geschichte

Kategorien: Leben in Köln